Fußpflege bei Diabetes erkrankten Menschen
Menschen die unter Diabets mellitus leiden, leben mit einem erhöhtem Risiko Probleme mit ihren Füßen zu bekommen. Schmerzen oder Veränderungen an den Füßen bleiben oft unerkannt und können schwere Folgeschäden verursachen.
Wodurch entstehen gerade beim Diabetiker Probleme an den Füßen ?
1. Nervenveränderungen ( Diabetische Polyneuropathie )
Bei hohen Blutzuckerwerten über eine längere Zeit, kann es zu Nervenveränderungen an den Füßen kommen. Vor allem Schmerz-und Temperaturempfinden sind dann herabgesetzt, drückende Schuhe oder Verletzungen werden nur noch gemindert oder gar nichtmehr wahrgenommen. Weitere Symptome von Nervenveränderungen sind: Missempfindungen, Taubheitsgefühl, Kribbeln/Ameisenlaufen, trockene- dünne- pergamentartige Haut und stechende oder brennende Schmerzen. Ca. ein Drittel aller Menschen mit Diabetes hat eine leichte Schädigung der Nerven.
2. Durchblutungsstörungen ( Diabetische periphere arterielle Verschlußkrankheit pAVK )
Die Ursache der arteriellen Durchblutungsstörung ist Arteriosklerose. Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Arterioskleroses ind Rauchen, hoher Blutdruck, Diabetes und zu hohe Cholesterinwerte. Durch die mangelnde Durchblutung kommen weniger Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen, vor allem an den Füßen ! Infolgedessen entsteht eine Unterversorgung von Sauerstoff und Nährstoffen welche sich durch Schmerzen beim längeren Gehen, ungewöhnlich kalte und blasse Füße oder dem verzögertem bzw. nur langsam bis gar nicht mehr abheilen von Verletzungen und Wunden äußern kann.
3. Wundheilungsstörungen
Durch die Kombination von Durchblutungsstörungen und zu hohen Blutzuckerwerten heilen auch kleine Verletzungen nur verzögertab und es kann zu Entzündungen kommen. Aus kleinen Wunden können sich große Komplikationen bis hin zum Gewebsuntergangdurch Sauerstoffunterversorgung ( Nekrose ) entwickeln.
4. Veränderung der Fußform
Aus der geminderten Sensibilität der Nerven und der schlechteren Durchblutung der Füße resultiert eine Veränderung der Fußform.Deformationen wie zB. Hammer- oder Krallenzehen, Spreizfuß, Hallux valgus Stellung, Reiterzehe usw. sind die Folgen. Dadurchentstehende Druckstellen wie zB. Hühneraugen und Hornhaut oder Verletzungen haben oft schwerwiegende Folgen.
So beugen Sie Fußproblemen vor
- Tägliche Fußkontrolle in die Körperpflege miteinbinden
- Regelmäßige, medizinische Fußpflege beim Podologen
- Tägliche Fußgymnastik um auch die kleinen Fußmuskeln, Sehnen und Bänder zu stärken
- Auch kleine Verletzungen und Wunden an den Füßen sofgfälltig beobachten und ggf. dem Arzt zeigen
- Wenn Anzeichen für Nerven- oder Durchblutungsstörungen an Füßen oder Beinen auftreten, Arzt informieren
- Jährliche Fußkontrolle und Untersuchung der Nervenbahnen beim Arzt oder hier in der Praxis
Richtiges Verhalten bei bereits bestehenden Nerven- oder Durchblutungsstörungen
- Untersuchen Sie Ihre Füße täglich auf Hautverfärbungen, Blasen, Druckstellen oder eingewachsene Nägel. Mit einem Teleskopspiegel kontrollieren Sie die Unterseite der Füße
- Trocknen Sie Ihre Füße sorgfältig mit einem weichen Handtuch ab, besonders die Zehen- Zwischenräume
- Cremen Sie Ihre Füße ( bestenfalls morgens und abends ) mit einer für Diabetiker geeigneten Creme ein. Am besten
- eignensich Schaumcremes, da diese auch im Zehenzwischenraum angewendet werden können. Falls Sie keine Schaumcremeverwenden sparen Sie die Zehenzwischenräume aus
- Äußerste Vorsicht beim Benutzen von Heizkissen oder Wärmflschen. Es können Verbrennungen auftreten, ohne diese zubemerken
- Bei kalten Füßen helfen Wollsocken und gymnastische Fußübungen
- Vermeiden Sie es barfuß zu laufen. Scherben, Splitter, kleine Gegenstände, Spielzeug, etc. können unbemerkt Verletzungen verursachen
- Tragen Sie bequeme Schuhe, in denen keine Druckstellen auftreten und kontrollieren Sie die Schuhe vor jedem Anziehen auf Fremdkörper